Die schockierende Wahrheit über Supply Chain Management!
- SMG
- 20. Juli 2024
- 5 Min. Lesezeit
Dein Unternehmen kann im Laufe der Zeit auf viele Herausforderungen stoßen, allerdings ist die Supply Chain eine der größten Herausforderungen, auf die Du in Deiner Gründungsphase und der darauf folgenden Zeit stoßen wirst! Der kontinuierliche Austausch von Informationen, Materialien und Finanzen innerhalb der Kette, muss erhalten bleiben, um auch in Krisenzeiten eine stabile Lieferkette zu verfestigen.
Heute möchte ich Dir die Wichtigkeit der Supply Chain und dessen Management näher bringen, um Dir einen Einblick, in eine der operativsten Aufgaben Deines zukünftigen Unternehmens zu geben.
Das Supply-Chain-Management
Wenn Du in einem Onlineshop oder einem stationären Geschäft Deine Artikel verkaufst, haben diese schon bereits mehrere Kilometer hinter sich gelegt. Die Zugänglichkeit zu Deinen Artikeln, ist nur möglich wenn Du mit weiteren Unternehmen zusammenarbeitest.
"Supply" bedeutet in diesem Zusammenhang, dass reine liefern Deiner Artikel. Die Unternehmen die, die Lieferung ermöglichen bilden aneinander gesetzt eine Kette, die sogenannte "Chain". Nimmt man noch das Wort "Management" dazu, bedeutet dies, dass die Beteiligten innerhalb dieser Kette abgestimmt und koordiniert miteinander agieren, denn sie handeln selbständig und verfolgen eigene Interessen.
Beispielhafte Supply Chain einer Jeanshose
Jeanshosen sind in diesem Fall immer ein Paradebeispiel, denn sie durchlaufen immer jeden der unten gezeigten Prozesse der Bekleidungsindustrie.
Natürlich beginnen wir mit dem Entwurf der Jeanshose, bei dem Du dich ganz individuell austoben kannst, denn hier gibt es keine "Do´s and Dont´s".

Dem Hersteller müssen daraufhin von der Beschaffung "Zutaten" bereitgestellt werden, bspw. Knöpfe, Nieten, Reißverschlüsse und Garne, denn ohne die kann keine Produktion stattfinden. Das bedeutet, dass sich hier in der Kette nochmals Unternehmen, von der horizontalen Kette, in vertikale Richtung abzweigen. Hierbei handelt es sich auch um Vorlieferanten, die eben auch die gewünschte Ware nach vorgegebener Qualität, an die Produktionsstätte liefern.

Der Produzent muss die Mengen die von Dir bestellt wurden, nun nur noch einplanen und die Durchlaufzeiten planen, um Dir einen Liefertermin der Ware durchgeben zu können. Du möchtest die Ware eben nicht zu irgendeinem Zeitpunkt, sondern eventuell im Frühjahr nächsten Jahres. Die Durchlaufzeiten variieren von Web- und Wirkwaren sehr unterschiedlich, während man bei Webartikeln von 6 Wochen Produktionszeit ausgeht, kann man bei Wirkartikel mit 4 Wochen rechnen. Diese Zeiten sind allerdings immer abhängig von der Konkurrenz und dem Stückpreis Deiner Artikel. Es kommt in der Praxis oft vor das sich Artikel aufgrund von anderen Unternehmen mit besseren Preise, verzögern und Deine Produkte erst nach dem profitableren Auftrag bearbeitet werden. Hier kann aber eine Software zur Erfassung der Wertschöpfungsstufen Abhilfe schaffen.

Nach Fertigstellung Deiner Jeanshosen werden diese vereinzelt, an unabhängige Prüfinstitute geschickt, um diese auf EU-Richtlinien und Einfuhrwerte der Materialien testen zu lassen. Wenn die Ergebnisse in Ordnung sind, kann die Ware zu Dir geschickt werden. Hierbei werden mehrere Methoden genutzt und auch Verkehrsträger gemischt, um den Transport der Jeanshosen so schnell wie möglich abzuwickeln.
Vielleicht hast Du schon bereits ein Lager welches Du für Deine Produkte nutzen kannst oder diese werden schon bereits dorthin geliefert. Nach der endgültigen Lieferung zum Endkunden oder in Deine Filiale, kann dem Kaufprozess nun nichts mehr im Wege stehen. Für den Versand benötigst Du wiederum KEP-Dienstleister, welche sich um den sicheren Transport kümmern.
Das Ende der textilen Kette ist an diesem Punkt, aber lange noch nicht erreicht, denn die Entsorgung und Wiederverwendung der Hosen, muss ebenfalls über das SCM gesteuert werden.
Relevante Modes im Supply Chain Management
Luftfracht
Straßengüterverkehr
Bahnfracht
Seefracht
Natürlich ist für den Transport Deiner Artikel, nicht nur einer der oben genannten Modes verantwortlich. Meist wird ein sogenannter multimodaler Verkehr, mit Containern auf Schiffen, Eisenbahnwagen oder LKW-Tiefladern zum weiteren Transport genutzt. Container sind optimal, da sie genormt und beständig im Transport eingesetzt werden können z.B. beim Be- und Entladen, Verschließen und Öffnen oder beim Umschlag zwischen verschiedenen Transporteuren, kann das Handling erleichtert werden. Bei der Seefracht handelt es sich um dass kostengünstigste aller Modes. Hierbei wird zwischen globalem Seeverkehr und dem Kurzstreckenseeverkehr differenziert. Es werden sowohl europäische Häfen, als auch Fernost Häfen für das weiter transportieren genutzt.

Die logistische Kernaufgabe
Das richtige Produkt
in der richtigen Menge
am richtigen Ort/Kunden
zum richtigen Zeitpunkt
in der richtigen Qualität
zu den richtigen Kosten.
Möglicherweise ist Dir dieser Satz schon in Deiner Kaufmännischen Ausbildung begegnet, allerdings solltest Du diesen nicht als bloßen Satz abstempeln, sondern ihn nutzen, um Dir die Lieferperformance mit Deinem Unternehmen zu sichern. Mit ihm kannst Du Deine unternehmensinternen Abläufe kontinuierlich überprüfen.
Transport, Umschlag und Lagerung - sind in diesem Zusammenhang wichtig zu erwähnen, denn Du möchtest Deinen Kund*innen ihre Kleidung genau dann zur Verfügung stellen, wenn sie diese nachfragen. Kein anderes Produkt, wird so anlassbezogen konsumiert wie Kleidung. Gleichzeitig tätigen Konsumenten in keinem anderen Segment so viele Impulskäufe, wie in der Modebranche, da sie durch das einfache Marketing in Onlineshops und in stationäre Geschäften, beim einfachen "bummeln" schnell getriggert werden. Das Zusammenspiel der TUL-Prozesse ist essentiell, um eine ständige Warenverfügbarkeit zu gewährleisten. Sie bilden das Fundament Deines Geschäftsmodells und Deiner Fashion-Supply-Chain.
Integration von Wertschöpfungsketten
Einen Tipp denn ich Dir mit auf den Weg geben kann ist, dass auch weit über die TUL-Prozesse und Deine Supply Chain, die Stufen erweitert werden können. Denn die heutigen Voraussetzungen einer modernen Lieferkette, sind die Maßnahmen einer geplanten Beschaffungsstrategie, mit vielen Fertigungsstandtorten und einer detaillierten Distributionslogistik, um allen Anforderungen Deiner Kund*innen zuvor zu kommen.

Leistungsziele der Logistik
Die Gewährleistung von Deiner Lieferservicequalität, sollte für Deine Kund*innen klar spürbar sein, damit einhergehen vor allem die Lieferzeit, -zuverlässigkeit, -flexibilität und-beschaffenheit, auch in Bezug auf Deine Produkte, bei Deinen Kund*innen positiv im Gedächtnis bleiben.
Die Qualitätssteigerung Deiner Logistikprozesse, zum Beispiel Reduzierung von Buchungsfehlern und Transportschäden, sind ein populäres Ziel der Logistik und auch nach einer Gewissen Zeit definitiv vermeidbar. Die Kosten, die zum Beispiel für Transport, Handling und Steuerung anfallen, sollten weiter analysiert werden und versucht werden durch mehr Details zu minimieren.
Durchlaufzeiten (Dauer bis das nächste Kettenglied, seine Aufgabe beginnt) über sämtliche involvierte Wertschöpfungsstufen, sollten verringert werden.

Deine Supply Chain - Dein Unternehmen
Wie Du siehst gibt es vielfältige Aufgaben, die Du auch in Deiner Gründungsphase bereits schon erledigen oder zumal in Betracht ziehen solltest. Viele Prozesse in Deinem Unternehmen gewinnen erst nach einer gewissen Größe, an Bedeutung und müssen sorgfältig beobachtet und optimiert werden. Für eine Fashion-Supply-Chain braucht es von Beginn an wenig Planung, denn meist findet die Wertschöpfung bereits über eine Agentur statt, welche Du beauftragst, um Deine Produkte liefern zu lassen und selbst die, kümmern sich um den Transport zu Deinen Endkonsument*innen. Es kommt auf Dein gewähltes Geschäftsmodell an und ob Du nicht doch Kosten für eine Agentur sparen möchtest, um dieses Geld anderweitig zu investieren. Wenn Du dich für eine Agentur entscheidest, weist Du ab jetzt was Dir alles für Zwischenschritte und Aufgaben abgenommen werden, also leg los - ob mit oder ohne Agentur!
Liebe Grüße Dein #SewGenius!

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